Deutsche Soldaten treten 1917 in Sedan auf einem Tandem-Fahrrad-Generator für Funkgeräte – ein faszinierender Einblick in die Technik des Ersten Weltkriegs.H
Das Bild zeigt zwei deutsche Soldaten im Jahr 1917, die auf einem Tandem-Fahrrad-Generator in Sedan trainieren. Auf den ersten Blick wirkt diese Szene fast kurios, beinahe wie ein sportliches Training. Doch in Wirklichkeit verbirgt sich dahinter eine geniale und gleichzeitig verzweifelte technische Lösung für ein großes Problem: die Energieversorgung von Funkgeräten an der Front.
Während des Ersten Weltkriegs spielte Kommunikation eine entscheidende Rolle. Feldtelefone, Telegrafen und vor allem Funkgeräte wurden immer wichtiger, um Truppenbewegungen zu koordinieren, Artilleriefeuer zu lenken oder Nachschub anzufordern. Doch in den Schützengräben oder abgelegenen Stellungen fehlte oft die notwendige Stromversorgung. Batterien waren rar, Generatoren groß, schwer und laut.
Die Lösung: mobile Generatoren, die mit Muskelkraft betrieben wurden. Diese „Fahrrad-Generatoren“ waren oft improvisierte Konstruktionen, die aus Fahrrädern, Kettenantrieben und kleinen Dynamos bestanden. Zwei Soldaten setzten sich nebeneinander, wie hier auf dem Tandem, und traten in die Pedale, um die nötige Energie zu erzeugen.
Das Tandem hatte dabei mehrere Vorteile: Die Soldaten konnten sich gegenseitig motivieren, gleichmäßiger treten und so eine stabilere Stromversorgung gewährleisten. Gleichzeitig war das Gerät relativ leicht transportierbar und konnte in Zelten oder Unterständen betrieben werden, ohne durch Motorlärm Feinde auf sich aufmerksam zu machen.