- Homepage
- Uncategorized
- Tirpitz im Kåfjord – Die letzte Festung der Kriegsmarine.H
Tirpitz im Kåfjord – Die letzte Festung der Kriegsmarine.H
Im Jahr 1943 lag ein stählerner Riese in den kalten, klaren Gewässern des Kåfjords im Norden Norwegens: Die Tirpitz – Deutschlands größtes Schlachtschiff, Schwester der legendären Bismarck, und ein Symbol für Macht, Bedrohung und strategisches Kalkül in der Arktis.
Verankert in einer engen Bucht, umgeben von steilen Berghängen und getarnt mit Tarnnetzen und künstlichem Nebel, wirkte die Tirpitz wie ein gestrandetes Ungeheuer – still, aber nicht harmlos. Ihr Anblick jagte den Alliierten Angst ein, denn obwohl sie in den Jahren ihres Bestehens kaum offensive Einsätze fuhr, war allein ihre Existenz eine strategische Herausforderung. Die Royal Navy nannte sie den „einsamen Wächter des Nordens“, und kein alliierter Konvoi wagte sich ungeschützt durch die arktischen Gewässer.
Die Entscheidung, das Schiff nach Norwegen zu verlegen, fiel früh: Bereits im Januar 1942 lief die Tirpitz aus Wilhelmshaven aus und fand in den abgelegenen Fjorden Nordnorwegens ihre neue Heimat. Von dort sollte sie eine Bedrohung für alliierte Nachschublinien Richtung Murmansk darstellen und die britische Marine zwingen, wertvolle Ressourcen im Nordmeer zu binden.
Kåfjord – ein abgelegener Seitenarm des Altafjords – wurde bald zu einer schwimmenden Festung ausgebaut. Um die Tirpitz herum entstand eine gewaltige Verteidigungsanlage: U-Boot-Netze, Flakstellungen, Nebelgeneratoren und sogar schwimmende Torpedoschutzschirme. Die Norweger, deren Heimat nun unfreiwillig zur Bühne militärischer Präsenz wurde, beobachteten das Treiben mit Sorge – denn sie wussten, dass der Krieg ihnen näher rückte.
Die Besatzung der Tirpitz lebte in ständiger Alarmbereitschaft. Über 2.000 Männer waren an Bord – Matrosen, Techniker, Offiziere. Sie lebten in der Enge eines Stahlkolosses, inmitten einer Landschaft von beeindruckender Schönheit und tödlicher Kälte. Viele sprachen später vom Kåfjord als einer „Gefängnisbucht“, in der die Tage durch Wachpläne, Tarnübungen und das Warten auf den nächsten Angriff bestimmt waren.
Und Angriffe kamen. Die Alliierten starteten mehrere gewagte Operationen, um das Schlachtschiff zu zerstören. Britische Mini-U-Boote (Operation Source) legten 1943 Sprengladungen unter dem Rumpf. Zwar beschädigten sie das Schiff schwer, doch die Tirpitz wurde mit großem Aufwand wieder repariert. Später folgten Luftangriffe – teils von Flugzeugträgern, teils direkt aus Großbritannien. Jedes Mal entkam das Schiff – oft nur knapp – durch geschickte Tarnung